Rackling: Mit einem überaus gut besuchten Vortrag startete der Verein für Gartenbau und Landespflege Ederlsdorf / Schaibing ins neue Gartenjahr. Vorsitzende Therese Krenner begrüßte in der „Wiege des Gartenbauvereins“, im Wagner Saal in Rackling, an die 40 Gartler/innen. Viele Gartenbesitzer würden immer noch Pflanzenschutzmittel einsetzen, die nachweislich im Verdacht stehen, Krebs zu verursachen.
„Wir machen das nicht, denn es geht auch anders!“ betonte sie und begrüßte Kreisfachberater Sepp Anetzberger, vielen auch bekannt durch seinen Bio- Betrieb. Dieser sagte eingangs: „Wir müssen versuchen, ohne chemische Mittel auszukommen, denn es gibt viele Hilfen auf natürlicher Basis“. Mit einer umfangreichen Bilderpräsentation untermauerte der Fachmann seine Ausführungen. Er gab wertvolle Tipps zur Gestaltung von Gartenwegen, Zier-, Obst und Gemüsegärten und warnte mit eindringlichen Worten vor jeglichem Einsatz von Glyphosat, das in vielen Pflanzenschutzmitteln enthalten ist und bereits im Grundwasser nachgewiesen ist.
Als wichtigste Voraussetzung für einen giftfreien Garten nannte der Kreisfachberater eine naturnahe Bewirtschaftung, Vielfalt und Abwechslung im Garten, Fachwissen und eine Portion Gelassenheit, die Wahl von resistenten Sorten und überlegte Kulturmaßnahmen. Hier riet er zu zurückhaltender, vorwiegende organischer Düngung, zu Schutznetzen und Förderung von Nützlingen in Treibhäusern und zu Gießen am Morgen, vorbeugend gegen Pilzbefall und Schneckenplage.
Einen wirkungsvollen Pflanzenschutz erreiche man auch mit biologischen Mitteln, so der Kreisfachberater, wie Kaliseife, Rapsöl, Eisenphosphat gegen Schnecken, Pyretrum - Spruzit gegen saugende und beißende Insekten. Aber auch hier solle man unbedingt auf die Zulassung und die Wartezeiten achten. Großen Ärger hätten Gartenbesitzer fast jedes Jahr mit Krankheiten an Obstbäumen und Beerensträuchern.
Hier riet er bei Neupflanzung, unbedingt die guten alten Sorten zu wählen. Die besten Helfer in den Gärten seien nach wie vor die Singvögel und die Nutzinsekten. Deshalb solle man Nistkästen anbringen und im Rasen einige Quadratmeter für die schönen Wiesenblumen vorsehen. Sepp Anetzberger meinte abschließend, man dürfe auch Toleranz zeigen und nicht gleich jede Blattlaus bekämpfen und jedes „Unkraut“ sofort tot spritzen. Vorsitzende Therese Krenner dankte dem Kreisfachberater für den fundierten Vortrag und schenkte ihm ein Glas biologischen Waldhonig.
Text und Fotos: Josef Reischl