Der Gartenbauvereins Ederlsdorf/Schaibing hat 602 Mitglieder
Zertifizierung von Naturgärten soll forciert werden - Versammlung beschließt leichte Beitragserhöhung
(Bericht und Fotos von Josef Reischl)
Schaibing: Auf eine Vielzahl von Aktivitäten haben die Verantwortlichen des Gartenbauvereins Ederlsdorf / Schaibing bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus „Zur Toni“ zurückgeschaut. Die Vertreterin des Kreisverbandes lobte vor allem die hervorragende Arbeit der vor 11 Jahren gegründeten Kindergruppe „Floris fröhliche Freunde“ und warb für die Aktion „Bayern blüht - Zertifizierung von Naturgärten“. Obernzells Bürgermeister Ludwig Prügl zollte der Vorstandschaft Anerkennung für die Führung des großen Vereins.
1. Vorsitzende Brigitte Kronawitter konnte sehr viele Mitglieder zur Versammlung begrüßen, unter ihnen die Bürgermeister Hermann Duschl von Untergriesbach und Ludwig Prügl von Obernzell und dankte den beiden für die unkomplizierte Zusammenarbeit. Weiter hieß sie Maria Swoboda vom Kreisverband und die Ehrenvorsitzende Therese Krenner willkommen. Die Vorsitzende lud dann zum gemeinsamen Abendessen ein.
2. Vorsitzende Viola Urmann gestaltete mit einer Bildpräsentation das Gedenken an die acht verstorbenen Mitglieder. Brigitte Kronawitter berichtete dann über den bunten Reigen der 12 Veranstaltungen, der mit der traditionellen Pflanzentauschbörse mit Kaffee und Kuchen begann. Es folgten eine Kräuterwanderung, der Besuch der Landesgartenschau, eine Wanderung durch beide Gemeinden, Man befasste sich mit Fermentieren von Speisen und Krapfenbacken. Beeindruckend seien ein Film über Baumimpressionen und eine Buchbesprechung über gesunde Ernährung gewesen.
Ein Räucherworkshop habe in die Zeit der Raunächte gepasst. Ein Thema sei auch die ökologische Grabgestaltung gewesen. Anfang März habe ein Baumschneidekurs stattgefunden. Brigitte Kronawitter stellte den neuen Baumwart Adam Tuma vor, den man als Verstärkung der bewährten Baumwarte Ludwig Resch und Josef Haas habe gewinnen können. Dieser erläuterte Schwerpunkte und Aufgabenbereiche seiner Tätigkeit.
Der ganz große Stolz des Gartenbauvereins ist die von der ehemaligen Vorsitzenden Therese Krenner vor 11. Jahren gegründete Kinder- und Jugendgruppe, betreut von Stefan und Lisa Oberneder. In einer Präsentation berichteten sie von ihren monatlichen Treffen. An die 60 Kinder zwischen fünf und 12 Jahren gehören der Gruppe „Floris fröhliche Freunde“ an, sporadisch kämen immer 15 bis 20 Kinder, so die beiden. Aus dem Jahresprogramm seien stichwortartig genannt: Hui Maschine bauen, Pflanzentauschbörse, Hochbeet bepflanzen, Landesgartenschau, Lavendel verarbeiten, vom Schaf zur Wolle, Barfußweg, Bienenhotels, kochen aus dem Hochbeet, Igelhaus bauen, Erntedank und herbstliches Basteln, Adventskranz, Besen binden, Periskop bauen. Stefan und Lisa dankten dem Kreisverband, den Gemeinden Untergriesbach und Obernzell für die finanzielle Unterstützung.
Schriftführerin Martina Pilsl ging auf die Mitgliederentwicklung ein. Bei acht Sterbefällen, acht Austritten und 18 Neuzugängen gehören dem Verein 602 Mitglieder an. Interessante Schaubilder zeigten die Altersstruktur und die Mitgliederverteilung. Kassiererin Kerstin Schmöller beleuchtete die finanzielle Situation des Vereins. Auf der Einnahmenseite sind die größten Posten die Mitgliederbeiträge mit 7608 €, von denen allerdings 2107 € wieder an den Landesverband abzuführen seien. Die Zuschüsse der beiden Gemeinden und des Kreisverbandes für die Kindergruppe betragen 749 € Der Erlös bei der Pflanztauschbörse stehe mit Kaffee und Kuchenverkauf mit 300 € im Buche.
Auf der Ausgabenseite stehen 3806 € für den Gartenratgeber, von denen ein kleiner Betrag beim Verein bleiben dürfe An den Landesverband seien 2107 € abzuführen Die Reparaturen von Fräse und Häckslers haben 500 € gekostet.
Bei den acht Beerdigungen seien 200 € für die Trauerausgaben angefallen. Das Honorar für zwei Fachvorträge und die Lizenzgebühr für die Filmvorführung stehen mit 130 € im Buche. Vorträge von Mitgliedern des Vereins seien unentgeltlich, auch die Gemeinde Obernzell verlange für die Benutzung des Bürgerhauses nichts. Werner Seitz trug den Prüfbericht vor, bestätigte eine professionelle Kassenführung, die Entlastung der gesamten Vorstandschaft erfolgte einstimmig.
In der Pause konnten die Mitglieder nützliche Gartenutensilien kaufen, Blicke in Fachbücher werfen und Info – Material mitnehmen. Gerätewart Karl Suttner stellte den neuen, stärkeren Vertikutierer vor. Dann wurde über die Erhöhung des Mitgliederbeitrages diskutiert. Vorsitzende Brigitte Kronawitter betonte, der Verein habe außer der Pflanzentauschbörse mit Kuchennachmittag eigentlich keine Einnahmen. Die allgemeine Teuerungswelle spüre man auch im Verein, die Vorstandschaft schlage deswegen eine geringe Anhebung der Beiträge vor und zwar eine Erhöhung des Jahresbeitrages von 18 € auf 20 € , für die Zweitmitgliedschaft von 6 € auf 8 € und bei Kindern von 3,50 € auf 5 €. Bei einer Gegenstimme wurde der Vorschlag angenommen.
Das Haus am Strom möchte mit Pflanzaktionen Plätze in den Dörfern gestalten, teilte die Vorsitzende mit. Bürgermeister Hermann Duschl habe das „Rondell“ mit den Parkbuchten hinter dem Kindergarten Schaibing vorgeschlagen. Brigitte Kronawitter warb um Mithilfe für die gute Sache, zu der auch eine Sitzbank gehören sollte.
Im April gibt es wieder die Pflanzentauschbörse, und im Mai wird in Weizenkirchen ein Garten mit Permakultur besichtigt. Im Juni folgt eine Kräuterentdeckungsreise. Der Tagesausflug führt in den Chiemgau mit Besichtigung einer Firma mit Anwendung von Mikroorganismen. Am Nachmittag Besuch der Fraueninsel. Es gibt einen Kochkurs zum „Lieblingsgemüse Kartoffel“ und herbstliches Basteln.“ Die Heilkraft von Tanne und Fichte“ heißt eine Veranstaltung, dann geht’s zum „Christkindlsuchen“ nach St. Englmar. Im Januar werden Besen gebunden. Es folgen Bodengesundung und Knospenmedizin.
Obernzells Bürgermeister Ludwig Prügl kleidete seine Eindrücke in die Worte: „Euer Verein mit über 600 Mitgliedern erstreckt sich über zwei Gemeinden. Unglaublich, was ihr da wieder auf die Beine gestellt habt!“ Die Vorstandschaft biete ein harmonisches Bild und arbeite hervorragend. Gärtnern sei modern geworden, wenigstens eine positive Nachwirkung von Corona, so der Bürgermeister. Die exzellente Jugendarbeit verdiene Anerkennung und sichere den Mitgliederstand der nächsten Jahre.
Maria Swoboda vertrat Josef Hirschenauer vom Kreisverband. Auch sie sei beeindruckt von der perfekten Arbeit der Vorstandschaft und dem tollen Programm der Kinder- und Jugendgruppe, sagte sie. Floris fröhliche Freunde blühen prächtig dank der engagierten Arbeit von Stefan und Lisa Oberneder. Andere Vereine hätten da oft große Probleme. Maria Swoboda warb um Teilnahme an der Initiative „Bayern blüht - zertifizierte Naturgärten“. Brigitte Kronawitter fügte hinzu, jedes Mitglied, das keine Chemikalien einsetzt, keinen Mähroboter laufen lässt, keine Torferde verwendet und bewusst etwas für Natur und Umwelt tun will, sollte seinen Garten doch zertifizieren lassen. Die Ehrung langjähriger Mitglieder beschloss die Jahreshauptversammlung. Die beiden Bürgermeister, die Vertreterin des Kreisverbandes sowie die Mitglieder der Vorstandschaft überreichten Dankurkunden und Anstecknadeln.
- Für 15 Jahre wurden geehrt:
Manuela Feuchtner und Norbert Feuchtner - Für 25 Jahre wurden geehrt:
Reinhard Fenzl und Melanie Fenzl
Alfred Klein
Elisabeth Krenner
Maria Mitterbauer
Josef Oberneder und Angela Oberneder
Stefan Pilsl
(Bild Links) Die Bürgermeister Ludwig Prügl und Hermann Duschl (vorne v. links), sowie die Vertreterin des Kreisverbandes Maria Swoboda ( 4.v.links) ehrten zusammen mit den Mitgliedern der Vorstandschaft (vorne v.. rechts) Kassiererin Kerstin Schmöller, Schriftführerin Martina Pilsl, 2. Vorsitzende Viola Urmann und 1. Vorsitzende Brigitte Kronawitter 10 Personen für langjährige Vereinstreue.
(Bild rechts) Die 1. Vorsitzende Brigitte Kronawitter hieß Adam Tuma als weiteren Baumwart im Gartenbauverein herzlich willkommen.
Gesammelte Fotos: