Verein für Gartenbau und Landespflege Ederlsdorf/Schaibing e.V. - Landkreis Passau (Niederbayern/Bayern/Deutschland)

Schaibing erhält eine Blühfläche mit widerstandsfähigen Blumen

Gartenbauverein, Schule und Kindergarten helfen mit - Förderung durch „Plattform Interreg“

Text und Fotos: Josef Reischl

Schaibing: Das als Parkmöglichkeit unmittelbar hinter dem Kindergarten angelegte Rondell in Form eines Kreisverkehrs mit nur einer Anbindungsstraße und mit drei Parkbuchten für je drei Autos erhält auf der Wiese darinnen eine attraktive Umgestaltung. In einer Gemeinschaftsaktion wurden 750 heimische, seltene und vor allem widerstandfähige Blühpflanzen eingesetzt und ein Weiden Tipi errichtet. Kindergartenleitung und Bürgermeister Hermann Duschl erhoffen sich als Nebeneffekt eine Verbesserung der Parkmisere und bitten, die Parkplätze inmitten der Blühfläche doch anzunehmen.

Letzten Freitag herrschte den ganzen Tag reges Treiben im Umfeld von Schule und Kindergarten. Als erste rückten nach der Pause die Kinder der 1. und 2. Klasse mit ihren Lehrerinnen an und die Kleinen vom Kindergarten, ausgerüstet mit kleinem Gartenwerkzeug. Ralf Braun, Zentrumsleiter von „Haus am Strom“ in Jochenstein und Initiator des Projekts „Interreg- Österreich-Bayern blüht“ begrüßte den Landtagsabgeordneten und ehrenamtlichen Geschäftsführer des Hauses, Josef Heisl, weiter Christiane Kotz von der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Passau, Untergriesbachs 1. Bürgermeister Hermann Duschl , die 1. Vorsitzende des Vereins für Gartenbau und Landschaftspflege, Brigitte Kronawitter, Kindergartenleiterin Bettina Weiß und die Projektleiterin Doris Schartner.

Ralf Braun unterhielt sich mit den Buben und Mädchen über das Zusammenwirken von Pflanzen und Insekten. Viele Hausgärten seien mit Steinen verunstaltet und mit Pflanzen aus fremden Ländern angeblich verschönert, die aber von den Insekten gemieden werden. Deswegen wolle man mit dieser Aktion den Bienen und Hummeln, den Wespen und Fliegen guten Lebensraum bieten und einheimische, widerstandsfähige und selten gewordene Blühpflanzen einsetzen.

Doris Schartner, Projektleiterin dieser Umweltaktion von „Haus am Strom“ , hatte aus nicht hochgezüchteten Samen bereits seit Monaten in vielen Plastikkörben Setzlinge herangezogen mit großem Wurzelwerk. In dem großen Rondell waren vom Bauhof schon fünf große ovale Teilflächen neben der Straße speziell für die Pflanzaktion vorbereitet worden. Doris Schartner zeigte den Kindern, wie das Einpflanzen geht, dann machten sie sich mit Eifer und sichtlicher Freude in zwei großen Beeten an die Arbeit, in jedes Beet kamen 150 Pflanzen. Auch Bürgermeister Hermann Duschl half kräftig mit. Nach einer Stunde wurden sie von den Kindern der 3. und 4. Klasse abgelöst. Bis 12 Uhr waren dann weitere 300 Setzlinge in den 10 Meter langen und drei Meter breiten Gartenbeeten eingepflanzt.

Am Nachmittag fanden sich dann noch 20 Mitglieder des Vereins und einige Nachbarn auf dem Rondell hinter dem Kindergarten ein. Eine Gruppe bepflanzte noch das fünfte Blumenbeet, die anderen errichteten unter Anleitung von Martin und Brigitte Kronawitter das „i- Tüpferl“ auf der zukünftigen Blühfläche, ein Weiden Tipi mit gut 3 Metern Durchmesser. 12 abgeschälte, kräftige Weidenruten wurden in den Erdboden gerammt und bogenförmig oben kreuzweise nicht mit Kabelbindern, sondern mit Bast zusammengebunden. Drei querverlaufende Ringbögen gaben schließlich dem Bauwerk die nötige Stabilität. Ein geräumiger Eingang wurde mit Hilfe der Kindergruppe „Floris fröhliche Freunde“ gebaut. Brigitte Kronawitter pflanzte abschließend rund um das Tipi noch sieben belaubte Weidenstöcke, die noch heuer das Weidenzelt begrünen werden.

Mit sichtlicher Freude begutachteten alle das Tipi Zelt und die Blühfläche. Ein „Richtfest“ gab es nicht, dafür schleppten einige gut 30 Eimer und Kannen mit Wasser von benachbarten Häusern herbei, damit wenigstens die Pflanzen etwas zu trinken bekamen. Ein Tipp: Hier muss der Bauhof einspringen, oder die Gemeinde die Feuerwehr bitten, gelegentlich eine Spritztour vom nahen Hydranten aus zu fahren.

Diese Blühpflanzen wurden nach Bodenbeschaffenheit eingepflanzt:

Wirbeldost, Thymian, Fetthenne, Königskerze, aufrechtes Fingerkraut, wilde Karde, Bleich - Schwingel, Büschel-Glockenblume, kleiner Wiesenknopf, Witwenblume, Wegerich, Akelei, Heil Zist, kleines Mädesüß, Pimpinelle, Oregano, Siegwurz, Nachtkerze, Heilziest, Pechnelke, Oregano, Siegwurz, Nachtkerze, Heilziest, Pechnelke, Schwertlilie, Heidenelke, kleiner Wiesenknopf, Schlüsselblume, wilde Erdbeere, akeleiblättrige Wiesenraute, nesselblättrige Glockenblume, Fingerhut, Salbei - Gamander.